Monatsarchiv: September 2012

Einige Flugdaten

Natürlich möchte ich die gesammelten Daten nicht vorenthalten. Doch die ganzen 7’619 Zeilen des Excel-Dokuments hochzuladen, wäre doch etwas übertrieben. Daher habe ich hier einige Daten zusammengestellt.

  • Zeit:
    • Flugdauer: 2:56:22
      • Davon Steigdauer: 2:37:46
      • Davon Falldauer: 0:18:36
  • Höhe:
    • Maximal erreichte Höhe: 30’071.9 m ü. M.
    • Starthöhe: 513.3 m ü. M.
    • Landehöhe: 1’405.7 m ü. M.
  • Temperatur:
    • Temperatur beim Start: 18.05°C
    • Temperatur beim Platzen: -43.18°C
    • Kälteste Temperatur (13416.0 m ü. M.): -67.76°C
  • Steigrate:
    • Durchschnittliche Steigrate: 3.12 m/s; 11.24 km/h
    • Maximale Steigrate: 6.64 m/s; 23.20 km/h
    • Durchschnittliche Fallgeschwindigkeit: 25.69 m/s; 92.47 km/h
    • Maximale Fallgeschwindigkeit: 62.98 m/s; 226.72 km/h
  • Horizontale Geschwindigkeit:
    • Durchschnittliche horizontale Geschwindigkeit (bis zum Platzen): 4.36 m/s; 15.69 km/h
    • Maximale horizontale Geschwindigkeit (bis zum Platzen): 15.39 m/s; 55.41 km/h
  • Fotos:
    • Totale Anzahl Aufnahmen: 13’641
      • Davon während dem Flug: 10’596
        • Fotos zur Seite: 5’292
        • Fotos nach unten: 3’502
        • Fotos von der Box: 1’802
    • Totale Datenmenge: 60.6 GB
  • Distanz zwischen dem Start-und dem Landeort: 46.9 km
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Der Fall

Nach gut 2.5 Stunden erreichte der Ballon eine Höhe von 30071.9 Meter, wo er platzte. Nach nicht einmal 20 Minuten Fall landete der Ballon in einem Baum zwischen der Linthebene und dem Toggenburg.

27384.7 m ü. M., -44.30°C: Sicht in Richtung Graubünden, Krümmung durch Weitwinkelobjektiv

24782.4 m ü. M., Temperatur nicht übermittelt: Blick den Alpen entlang, „Erdkrümmung“ wieder durch Weitwinkelobjektiv

23159.6 m ü. M., Temperatur nicht mehr übermittelt: Erneut starke Krümmung durch Weitwinkelobjektiv

Sowohl Höhe als auch Temperatur nicht mehr übermittelt: Bergpanorama mit Flugzeug

Blick zur Seite und nach unten auf dem selben Bild

Die Meteosonde (oben links), welche eigentlich genau über der Box sein sollte

Der Speer im Vordergrund und die Churfirsten im Hintergrund

Die Meteosonde (unten rechts), aufgenommen von der Kamera, welche eigentlich nach unten fotografieren sollte

Letztes Bild vor der Landung, aufgenommen von der Kamera, welche eigentlich zur Seite fotografieren sollte

Im Baum. Gut sichtbar die Schnur zwischen Fallschirm und Box respektive Sonde

Im Baum. Oben ist die Meteosonde zu sehen

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Die Stratosphäre

Nach einer Stunde Steigflug und etwa 13 Kilometern Höhenunterschied erreichte der Ballon bereits die Stratosphäre. Sie ist die höchste Atmosphärenschicht, welche während dem Flug erreicht wurde und reicht bis in etwa 50 Kilometer Höhe, wo die Mesosphäre beginnt.

15734.8 m ü. M., -60.00°C: Der Zürich-, Zuger-, Vierwaldstätter-, Sihl-, Ägeri-, Lauerzer-, Greifen-, Pfäffiker-, Sarner- sowie Brienzersee

17680.6 m ü. M., -58.46°C: Reiseflughöhe einer Concorde, Blick in Richtung Graubünden

19808.9 m ü. M., -55.94°C: Blick in Richtung Bodensee und Bayern

22515.6 m ü. M., -53.37°C: Mitten in der Ozonschicht, unten links der Kondensstreifen eines Flugzeuges

29865.1 m ü. M., -43.12°C: Aussicht nach Norden, gut sichtbar der Schwarzwald in der Mitte

30021.4 m ü. M., -43.17°C: Die Schweiz aus der Satellitenperspektive

30071.9 m ü. M., -43.18°C: Höchstes aufgenommenes Foto, gut sichtbar der Verlauf der Alpen

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Die Troposphäre

Weiter ging die Reise des Ballons durch die Troposphäre. Dies ist die Schicht, in welcher sich das Wetter abspielt. Sie reicht vom Boden bis in eine Höhe von etwa 15 Kilometer, wo die Tropopause beginnt.

3254.8 m ü. M., 6.51 °C: Blick über den Zürichsee in Richtung Alpen, Wolkenfeld westlich des Albis

4631.7 m ü. M., -0.90°C: Greifensee (links), Pfannenstiel (mitte) und Zürich (rechts)

6890.2 m ü. M., -16.95°C: Blick in Richtung Vierwaldstättersee

9231.4 m ü. M., -35.50°C: Sicht in Richtung Thurgau und Deutschland

12415.7 m ü. M., -60.87°C: Flughöhe von Passagierflugzeugen

13191.8 m ü. M., -66.06°C: Der Zürichsee in seiner vollen Grösse

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Der Start

Nun kommen die versprochenen weiteren Bilder. Doch bevor der Ballon die Höhe von 30 Kilometer erreichte, hatte er eine lange Reise vor sich. Hier kommen nun also die Bilder vom Start.

517.0 m ü. M., 18.14°C: Aussicht über Zürich vom Dach der ETH

530.2 m ü. M., 17.26°C: Das Dach der ETH mit der Box im Bild

556.5 m ü. M., 17.06°C: Der Startplatz auf dem Dach der ETH

640.9 m ü. M., 16.28°C: Zürich mit dem Zürichsee

1078.2 m ü. M., 12.28°C: Die Box mit dem ETH-Hauptgebäude

1377.5 m ü. M., 12.45°C: Zürich aus der Vogelperspektive

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Danke!

Nun melde ich mich persönlich mal wieder. Vergangenes Wochenende übernahm mein Vater den Blog (alles was grün ist, schrieb er), sodass ich mich voll und ganz dem Flug widmen konnte.

Dieser ist nun vorbei und ich muss sagen: Ohne die ausgezeichnete und grosszügige Unterstützung meiner Sponsoren hätte ich dies nicht geschafft.

  • Das Institut für Atmosphäre und Klimatologie der ETH Zürich unterstützte mich mit grossem Fachwissen im Bereich der Radiosondierung sowie dem Ballon und der Meteosonde. Die Beteiligten nahmen sich viel Zeit für mich und halfen mir bei der Durchführung des Fluges.
  • Die Firma intercycle stellte mir als offizielle Schweizer GoPro-Vertretung eine GoPro HD HERO2 zur Verfügung, welche die hervorragenden Aufnahmen zur Seite (wie z. B. das bereits veröffentlichte Bild) schoss.
  • Carbagas sponserte das für den Flug essenzielle Helium, welches auch einen beträchtlichen Kostenfaktor ausgemacht hätte.
  • Das Schweizer Unternehmen LOSTnFOUND stellte mir den GPS-Tracker CALVUS für 6 Monate zur Verfügung statt der üblichen Testfrist von 1 Monat. Ohne diesen Tracker hätte ich die Box nie wieder gefunden und sie wäre wahrscheinlich auch nie von jemandem entdeckt worden.
  • Brack Electronics unterstützte meine Arbeit mit einer CamOne Infinity, welche während des Fluges atemberaubende Bilder nach unten aufnahm. Hiervon werde ich zu einem späteren Zeitpunkt noch einige veröffentlichen.
  • CEWE FOTOBUCH stellt mir für meine Präsentation Poster und Fotobücher zur Verfügung, somit wird die Präsentation für die anwesenden Personen noch spannender.
  • Spirig wollte mir einen Thermologger vom Typ CelsiPick zur Verfügung stellen, um die Temperaturen innerhalb und ausserhalb der Box zu messen. Aufgrund der spezialisierten Meteosonde der ETH war ich jedoch nicht darauf angewiesen. Ich habe mich trotzdem sehr über die Unterstützung gefreut.
  • Meteomedia wollte mir ebenfalls einen Thermologger zur Verfügung stellen sowie einen GPS-Tracker, jedoch konnte ich auch hierauf dank der ETH und LOSTnFOUND verzichten. Nichtsdestotrotz habe ich mich auch hier sehr gefreut.
  • Steg Computer & Electronics stellte mir eine 32-GB-SD-Karte zur Verfügung, worauf die Kamera die aufgenommenen Bilder speichern konnte.
  • Roland Locher unterstützte mich, indem er mir Bergungsmaterial sowie eine Last-Minute-Kamera, welche an der Aussenseite der Meteosonde befestigt wurde, zur Verfügung stellte.

Der Flug ist jetzt zwar vorbei, nicht so jedoch meine Maturaarbeit. In nächster Zeit werde ich mich mit dem Auswerten der Daten und dem anschliessenden Schreiben der Arbeit befassen. Dieses Projekt wird Ende Februar nach der Präsentation zu Ende sein.

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30’071 Meter über der Schweiz

Nun veröffentliche ich ein erstes während des Fluges aufgenommenes Bild. Dieses Bild entstand in einer Höhe von über 30 Kilometern über dem Meeresspiegel. Zu sehen sind nebst dem nahen Zürichsee (unten rechts) und dem Vierwaldstättersee (eher unten rechts) auch der Genfersee (hinten rechts) und das Matterhorn (etwa in der Mitte).

Erstes veröffentlichtes Foto, aufgenommen in einer Höhe von über 30 Kilometern!

Weitere Bilder werden später folgen.

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SMS von Simon

Habe soeben ein SMS von Simon direkt aus seinem Schlafzimmer bekommen

09-09-2012 / 09:23
Ich han extrem starchi Hals-Cheeri. Was chan ich degege mache?

Ja, das kann passieren, wenn man zwei Tage nur nach oben schaut 🙂 Hat jemand einen Tipp wie wir Simon helfen können?

Kategorien: Allgemein, Team | Ein Kommentar

Impressionen von der Bergung

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Bergung

Werde Morgen noch einige Impressionen von der Bergung auf der Webseite aufschalten und danach gehört die Webseite wieder Simon. Er wird euch noch mehr Informationen über die Daten liefern die gesammelt wurden. Und natürlich die Bilder aus der Box, die sollten nicht verpasst werden, die sind wirklich das Beste. Schaut in den nächsten Tagen regelmässig auf der Webseite vorbei.

Ich gratuliere Simon ganz herzlich zum, in jeder hinsicht, gelungenen Projekt „Reise eines Wetterballons durch die Tropo- zur Stratosphäre

19:03
Erschöpft zu Hause angekommen, kurz etwas ausruhen und danach noch ans Buchberger Dorffest.


17:30
Bringen Onkel Roland die 14m Rettungsstange zurück, er will einige Bilder sehen, darf aber noch nicht.

Simon wird in Kürze einige Highlights auf der Webseite publizieren.

15:20
Wie können es nicht mehr erwarten und öffnen die Box. Ein kleines durcheinander, aber soweit alles in Ordnung. Wir schliessen die erste Kamera am Labtop an und sehen die ersten Bilder. Grosses staunen,  die Bilder sind absolut fantastisch und atemberaubend. Simon, Helga, die Wirtin mit Ihren drei Söhnen und ich sind absolut begeistert was wir sehen. Danach die zweite Kamera und es wird noch besser! Wir schauen uns nur einige der ca. 14’000 Bilder an, aber die haben es in sich. Praktisch die ganze Schweiz ist von oben zu sehen. Viel besser als Google Earth, da diese Bilder selber gemacht wurden.

15:00
Nach einem fröhlichen, gut gelaunten Spazierweg, diesmal steil nach unten und mit nicht weniger Stachelzäunen, Sumpfgebieten und Kühen als beim hinweg, sind wir wieder bei der Alpwirtschaft Vorderwengi angekommen und gönnen und einen Dessert.

13:45
Simon sieht die Kamera sofort im Bachbett auf dem Schlamm liegen. Jetzt haben wir alles gefunden, was wir vor 25 Stunden von Zürich aus in die Stratosphäre geschickt haben.

13:31
Gebe die Suche auf weil ich keine Kraft mehr habe mich am Seil zu halten. Simon will die Kamera aber und macht sich am Seil entlang nach ganz unten.


13:12
Das Seil ist an einem Baum befestigt und reicht gerade bis ganz nach unten. Mache mich auf die Suche der Kamera.

13:07
Simon bemerkt, dass die kleine Kamera, welche aussen an der Meteosonde angebracht war, nicht mehr da ist. Er ist sich aber sicher, dass er die Kamera gesehen hat, als die Sonde noch auf dem Baum hing. Die wollen wir nun aber auch noch finden. Eine etwa 5cm Lange und 1cm Breite Kamera im Wald zu finden sollte ja nicht allzu schwierig sein. Aber nochmals in das Tobel ohne Sicherung scheint uns zu gefährlich. Zum Glück haben wir ja ein 35m langes Seil dabei.

13:03
Grosse Freude und Erleichterung macht sich breit, wir gratulieren uns gegenseitig zur erfolgreichen Bergung.

13:02
Das ist jetzt aber einfach, da ich immer noch den Fallschirm in den Händen habe und einfach an der Schnur ziehen muss. Die Box ist geborgen, und sieht abgesehen von einigen kleinen Beulen auch intakt aus.


13:01.46
Die Box ist unten, ganz unten im Tobel.


13:01:45
Ziehen, ziehen, ziehen, stark ziehen, stark ziehen, noch stärker ziehen, …., die Box fällt.


13:01:00
Zuerst haben wir geschaut, dass wir die Schnur von der Tanne runterkriegen. Danach mit dem Fallschirm und den Ballonresten das Tobel auf dem direkten, und somit auch steilsten Weg, nach oben. Nun auf allen Vier den Hang traversieren und dabei aufpassen nicht wieder das ganze Tobel runter zu rutschen. Nachdem ich einen mehr oder weniger stabilen Standplatz bei einem Baum gefunden habe, können wir jetzt in einem anderen Winkel an der Schnur ziehen. Box geht immer noch rauf und runter und bleibt am Ast hängen.

12:47
Reisse noch etwas mehr an der Schnur, aber zuviel wäre auch nicht gut, denn wenn es reisst haben wir noch schlechtere Karten.

12:45
Die Box bewegt sich rauf und runter, hin und her, aber sie bleibt auf dem Baum hängen. Die Schnur geht senkrecht nach oben über einen Tannenast und von dort im 90 ° Winkel weiter wie eine Hängebrücke auf einen Buchenast und etwa zwei Aste weiter unten hängt dann die Box.

12:44
Simon ist zurück, aber leider war der Senn schon nicht mehr in der Hütte und kann uns leider nicht helfen. Also helfen wir uns selber und reissen an der Schnur.

12:42
Nach einem weiteren Stachelzaun und einem kleinen Sumpf, habe ich den Falschirm im Bachbett erreicht.


12:34

Ich entdecke den Fallschirm und grosse Reste des Ballons weiter unter im Tobel in einem kleinen Bach liegen.

12:33
Simon macht sich zurück zur Alphütte „Gheist“, der Senn kann uns sicher behilflich sein.


12:30
Hurra, das Ziel ist erreich, sehen eine Schnur von einem Baum herunter hängen. Wo ist die Box, wo ist der Fallschirm? Sehen die Box und die Meteosonde nicht sehr hoch in einem Baum hängen, aber leider am äussersten Rand eines Astes der sich über einem Tobel befindet und somit doch sehr hoch ist und unerreichbar erscheint.
Ganz nach dem Motto „der Ast ist nicht hoch, aber der Boden ist tief“.

12:18
Sehr Steil gehts nach oben durch einen Wald, leicht nach unten überqueren wir einen kleinen Bach um auf die andere Seite eines Tobels zu gelangen, übersteigen unzählige Stachldrähte. Raus aus dem Wald geht es immer noch sehr steil über eine stark bevölkerte Kuhweide, durchwaten kleinere Sumpfgebiete bis wir bei der „Gheist“ Alphütte auf den Senn Hansruedi treffen und ihn nach dem Weg fragen. Sollte nicht mehr weit bis zur Absturzstelle sein. Vielleicht kann uns ja Hansruedi bei der Bergung später behilflich sein.

10:58
Der Weg ist klar und die Box ist das Ziel, sollte etwa eine Stunde dauern bis wir die Koordinaten 47°11’53.3″N, 9°6’33.7″ erreichen.

10:37
In der Alpwirtschaft Vorderwengi nehmen wir noch einen Kaffee und fragen nach dem genauen Weg. Der anwesende Polizist wurde von der Wirtefamilie bereits auf unsere Bergungaktion aufmerksam gemacht. Leider hat er keinen Rettungshelikopter den er uns rasch ausborgen kann.

09:03
Karte des Gebietes ist ausgedruckt, Wanderschuhe gebunden und Rucksack gepackt. Wir machen uns auf den Weg die Box zu bergen.

Kategorien: Liveticker | 2 Kommentare

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